Das verdrehte Bewerbungsgespräch

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... oder warum man sich um den ökologischen Fußabdruck seiner Firma sorgen muss.

Vor einigen Tagen hatte ich in Prag eine Veranstaltung mit Vertriebsmanagern aus Zentral- und Osteuropa, die für eine bekannte Marke aus Deutschland arbeiten. Während dieser Veranstaltung kamen wir auch auf die kommende Generation von Mitarbeitern zu sprechen. Der Vertriebsleiter von Estland war sofort auf 180!

Den zukünftigen Chef in der Mangel

Er erzählte uns von einem Bewerbungsgespräch, das er vor Kurzem mit einer jungen Dame, die gerade von der Uni kam, geführt hatte. Bevor er recht zu Wort kam, hatte sie ihn schon in der Mangel. Wie das denn mit der ökologischen Verantwortung des Unternehmens sei, wie denn die CO2-Bilanz des Unternehmens und seiner Produkte sei, welche Möglichkeiten sie im Unternehmen hätte aufzusteigen und was man für ihre Ausbildung tun wolle.

Natürlich auch, wie das mit der flexiblen Arbeitszeit sei und dem Urlaub.

Lehrjahre sind keine Herrenjahre

Der Vertriebsleiter hat erzählt, dass er ihr dann erst einmal erklärte, was man zu Beginn seiner Karriere an Ansprüchen stellen könnte und dass man erst einmal was aushalten müsste, bevor man nach dem Urlaub fragt.
Und sofort waren sich alle anderen Teilnehmer einig. Diese Generation sei doch unverschämt, was die sich einbilden würden und Lehrjahre seien doch keine Herrenjahre.

Vom Mitarbeiter her denken?

Aber bringt uns das weiter? Müssen wir uns nicht viel mehr darauf konzentrieren, unser Unternehmen neuen Mitarbeitern als eine gute Lösung für ihr Leben anzubieten? Müssen wir nicht immer nur „vom Kunden her denken“, sondern auch mal ausgehend vom neuen Mitarbeiter?

Kennen Sie denn die Ansprüche und Wünsche der zukünftigen neuen Mitarbeiter? Und können Sie über Ihren Schatten springen und akzeptieren, dass ein neuer Mitarbeiter nicht erst einmal durch eine Leidensphase gehen muss, bevor er akzeptiert wird?

Lassen Sie uns herausfinden, was wir tun müssen, um auch in Zukunft starke Mitarbeiter zu finden. Denn nicht jeder bekommt oder will einen Arbeitsplatz bei Google, Facebook oder einem schicken Berliner Start-up, wo man auf Paletten-Sofas Matetee trinkt!