Der Autohaus Kennzahlkompass

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Ohne Irrwege und unnötigen Aufwand zu mehr Gewinn

In einer wissenschaftlichen Arbeit lässt ein großer deutscher Automobilkonzern prüfen, welche Typen von Menschen man in den nächsten Jahren finden und entwickeln muss, um die Ziele der langfristigen Unternehmensvision, die auf 10 Jahre angelegt ist, zu erreichen.

Eine konkrete Frage an die Wissenschaft war: Wie passen unsere aktuellen Entlohnungs-, Belohnungs- und Motivationsmodelle zum Bedarf und den Bedürfnissen der Menschen, die uns für die Zukunft stark machen sollen? Was müssen wir ergänzen, was müssen wir streichen.

Die Untersuchung greift zu einer Typisierung, die man im Marketing für Kunden verwendet und als ich das lese, habe ich mein Aha-Erlebnis!

Den Mitarbeiter wie einen Kunden zu betrachten, mit Bedürfnissen und Wünschen. Ein zukünftiger Auszubildender, der seinen Nutzen erkennen muss, bevor er den Vertrag unterschreibt.

Was folgt, ist eine Aufzählung von Wohltaten eines Großkonzerns und die Beleuchtung dieser Wohltaten in ihrer Wirkung auf die zukünftig gewünschten und aktuellen Mitarbeitertypen.

Ich denke mir, was das wohl kostet und dass sich das ja kaum ein Autohaus leisten kann.

Aber klar ist doch, dass sich die Kfz-Handels-Betriebe, die auch in Zukunft stark sein wollen, mit den großen Konzernen um die gleichen Mitarbeiter bemühen werden. Da wird ein netter Facebook-Auftritt inklusive You-Tube-Video, ein Besuch in der Schule und ein hübscher Bericht in der lokalen Wochenzeitung zwar gerne gesehen, aber die Ergebnisse werden überschaubar bleiben.

Wer in diesem Wettbewerb um die besten Köpfe bestehen will, wird Geld brauchen. Viel Geld! Und dass das Geldverdienen möglich ist, darum soll es im Seminar „Der Autohaus-Kennzahlkompass“ gehen.

Die schlechte Nachricht ist, dass Personal nicht der einzige steigende Kostenfaktor sein wird. Professor Brachat führt das in den „Perspektiven 2019“ aus, Erwin Wagner und Herbert Gruber geben detaillierte Hinweise zu Ausrüstung und Digitalisierung in „Die Werkstatt-Zukunft“.

Die gute Nachricht ist, dass es durchaus Potential gibt, das oft in der sehr exakten Steuerung des Autohauses anhand wichtiger, oft einfacher und bekannter Kennzahlen zu entdecken ist. Jede einzelne, nicht an Kunden verrechnete Mechatroniker-Stunde muss so ins Blickfeld der Steuerung eines Betriebes geraten. Mangelnde Effizienz über steigende Stundenverrechnungssätze auszugleichen wird immer schwieriger, wenn Herr Rechtsanwalt und Frau Steuerberaterin nicht mehr verstehen, warum sie für die Reparatur ihres Premiumfahrzeuges durch einen Handwerker mehr pro Stunde bezahlen, als sie selbst in ihrer Premium-Beratung als qualifizierter Akademiker verlangen können.

Nun ist es ja nicht so, dass man in den Autohäusern und Werkstätten nicht konzentriert an den Kosten arbeiten würde, aber wer beschäftigt sich in Verkauf und Aftersales konsequent mit dem Wiederkaufzeitpunkt, Customer Lifetime Value und wer erfasst, wenn auch nicht in der Buchhaltung, seine Opportunitätskosten.

Inhaber, Führungskräfte und Nachwuchskräfte sind herzlich eingeladen, sich einen Tag nur mit diesen Fragen zu beschäftigen und Wege zu finden auch in Zukunft ein starkes Unternehmen mit einer starken Rendite zu führen.